Heinrich Hermanns

1862 Düsseldorf – 1942 ebenda

Bucht bei Neapel mit Palast der Königin Johanna

Öl /Leinwand     31 x 47 cm

Verkauft

Heinrich Hermanns war ein bekannter rheinischer Landschaftsmaler des später 19. und frühen 20. Jahrhunderts. 

Er studierte von 1883-93 an der Kunstakademie in Düsseldorf unter Heinrich Lauenstein (1835-1910), Georg Heinrich Crola (1804-1879), Peter Janssen d.Ä. (1844-1908) und Adolf Schill (1848-1911). Als Meisterschüler von Eugen Dücker (1841-1916) machte er seinen Abschluss.
Noch während seiner Studienzeit gründete er gemeinsam mit Olof Jernberg (1855-1935), Eugen Kampf (1861-1933) und Helmuth Liesegang (1858-1945) den „Lucas-Club“ als Reaktion auf die Ausstellungspolitik des mit der Kunstakademie verbundenen Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen. Sie sahen sich als fortschrittliche Verbindung von Landschaftsmalern, die sich als Ziel gesetzt hatten Stiltendenzen des Impressionismus, der Hagener Schule und der Schule von Barbizon zu verbinden. Nach seinem Studium führten ihn zahlreiche Studienreisen nach Italien, Frankreich, Spanien und in die Niederlande. Der Düsseldorfer Künstlervereinigung Malasten trat er wie viele seiner Studienkollegen bei.
1900 wurde er von Wilhelm Schäfer (1868-1952 in den künstlerischen Beirat der Kulturzeitschrift „Die Rheinlande“ berufen. Auf der Großen Berliner Kunstausstellung bekam er 1904 die kleine Goldmedaille für seine Werke.
Bis in die 1930er Jahre stellte er auf großen Kunstausstellungen, wie im Münchener Glaspalast 1889 und bei der Großen Berliner Kunstausstellung ab 1893, aus. 

Er kombinierte Atelierarbeit und Studien in der freien Natur, die er mit einem breitem Farbauftrag und sattem, hellen Kolorit auf die Leinwand übertrug.
Seine besondere Vorliebe galt den Landschaften Hollands. In seinen späteren Schaffensjahren konzentrierte er sich mehr und mehr auf die Architekturmalerei, vor allem auf Stadtansichten und Interieurs. Besonders im Fokus standen dabei nicht die architektonischen Details, sondern die Wiedergabe des Lichts und die passende Atmosphäre. 

„Bucht bei Neapel mit Palast der Königin Johanna“ zeigt eine atmosphärische Hafenansicht, die impressionistische Tendenzen nicht verwehren kann. Sich auf den Booten und im Wasser spiegelnde Sonne erzeugen ein flimmern in der Luft, das sommerliche Temperaturen erahnen lässt. Stimmungsvoll ist hier der passende Ausdruck.