Albrecht Dürer

1471 Nürnberg – 1528 ebenda

Der Aufenthalt in Ägypten

um 1504

Holzschnitt     ca. 30 x 22 cm

Monogramm u.re.
Bartsch 90. Meder 202i . Boon-Scheller 202c.
Auf Bütten mit Wz. “ Wappen mit Schrägbalken“ (M.246)

Verkauft

Albrecht Dürer zählt zu den bedeutendsten Vertretern der Renaissance in Deutschland. Durch seine Weiterentwicklung der künstlerischen Technik wurde der Holzschnitt zu einem selbstständigen Kunstwerk erhoben.

1484 begann der Künstler eine Goldschmiedelehre, die er jedoch nach zwei Jahren wieder abbrach. 1486 fing er als Malerlehrling bei Michael Wolgemut (1434-1519) an.
Nach Abschluss seiner Lehre ging er 1490 für vier Jahre auf Gesellenwanderung. Über die genaue Route seiner Wanderung ist nicht viel bekannt. Sicher ist jedoch, das er 1494 nach Nürnberg zurückkehrte und sich im gleich Jahr auf eine Studienreise nach Italien begab.
Dort fertigte er in Museen Kopien und Studien von Werken exotischer Studien und Tieren an. Er beschäftigte sich auch mit Werken von Gentile Bellini (1429-1507), Antonio Pollaiuolo (1429-1498) und Lorenzo di Credi (1459-1537).
Nach seiner Rückkehr nach Nürnberg eröffnete er dort 1503 eine eigene Werkstatt mit festen ausgebildeten Mitarbeitern, wie Hans Baldung Grien (1480-545), Hans Schäufelein (1480-1540), Hans von Kulmbach (1480-1522), Bartel Beham (1502-1540), Sebald Beham (1500-1550), Georg Pencz (1500-1550) und Hans Springinklee (1495-1540). Kurz vor der Eröffnung seiner Werkstatt begann der Künstler seine Arbeiten mit einem Monogramm zu signieren.
1505 reiste er erneut nach Italien. Bei einem Venedig-Aufenthalt inspirierten ihn vor allem die Werke von Giovanni Bellini (1430-1516).
Ab 1509 gehörte Albrecht Dürer zu den Genannten des Großen Rats in Nürnberg und war aus diesem Grund wahrscheinlich an der Planung von künstlerischen Projekten in der Stadt beteiligt.
Ab 1510/11 erhielt er auch Aufträge von Kaiser Maximilian I. .
1520 unternahm er schließlich eine einjährige Niederlandreise, die ihn ebenfalls in seinen Werken stark beeinflusste. Auch die Werke von Martin Schongauer (1448-1491) können zu seinen Inspirationsquellen gezählt werden.

Der Holzschnitt „Der Aufenthalt in Ägypten“ zeigt sein Können auf diesem Gebiet. Mit filigranen Strichen schafft er detailreich und detailgetreue Szenen, die sich in dieser Weise nur bei wenigen Künstlern seiner Zeit finden lassen.
Biblische Szenen werden zu einer eigenständigen Erzählung, die den Betrachter auch unabhängig von ihrem liturgischen Wer fesseln kann.
Seine unverwechselbaren Charakteristika, wie der Strahlenkranz des Heiligen Geistes, erleichtern neben seinen Monogramm die Zuordnung.